Reagiert der Körper mit einer Abstoßung des Brustimplantates nach einer Brustvergrößerung bildet er eine feste und dicke Kapsel um den Fremdkörper welche sich zusammenzieht und somit Verformungen und Schmerzen in der Brust verursachen kann. Vor der Brustvergrößerung gibt es keine Untersuchung die eine Kapselfibrose vorhersagen oder das Entstehen einer solchen beeinflussen kann. Die Reaktion liegt ausschließlich am Immunsystem der Klienten und kann sich bis zu 12 Monate nach der Operation entwickeln. Brustimplantate die über dem Brustmuskel liegen sind von dieser Komplikation statistisch gesehen häufiger betroffen.
Man unterscheidet bei der Kapselfibrose 4 Stufen, die sogenannten Baker-Stufen. Dort wird die Intensivität einer Verhärtung beschrieben.
Stufe Baker I: Die Verhärtungen sind nur sehr leicht bis leicht ausgeprägt, die Klienten verspüren keine Schmerzen und nehmen nur eine leichte Spannung der Brüste wahr. Diese Stufe tritt häufig auch völlig unbemerkt auf.
Stufe Baker II: Die Verhärtungen sind mäßig ausgeprägt, die Brust spannt es treten leicht Schmerzen auf.
Stufe Baker III: Die Kapsel um die Implantate ist fest und hart, oftmals treten stärker Schmerzen auf. Durch das zusammenziehen der Kapsel kommt es zur äußerlichen Deformierungen der Brust.
Stufe Baker IV: durch das starke Zusammenziehen der Kapsel ist eine stark ausgeprägte Deformierung der Burst zu sehen, auch die Schmerzen verstärken sich und werden schon durch leichte Berührungen der Brust verursacht.
Für die Beseitigung der Kapselfibrose war bislang nur die Möglichkeit gegeben, einen weiteren operativen Eingriff durchzuführen. Bei dem die verformte Kapsel um das Brustimplantat entfernt wird und das Brustimplantat neu eingesetzt wird.
Eine Garantie dass die Kapselfibrose nach der zweiten Operation nicht wieder eintritt gibt es nicht. Vor einer Brustvergrößerung ist daher anzuraten eine Zusatzversicherung für eventuell auftretende Komplikation abzuschließen, um Folgekosten für die weitere Operation zu vermeiden.
Seit Kurzem gibt es nun eine weitere Behandlungsmöglichkeit der Kapselfibrose die ganz ohne einen weiteren operativen Eingriff Besserung verspricht. Die Behandlung erfolgt durch Ultraschallwellen. Die Erfolgsquote wird derzeit mit einer Quote von bis zu 85% angesetzt bei Verhärtungen bis Baker Stufe III.
Wie funktioniert die Behandlung? Durch einen Generator, mit speziellen Hochfrequenz-Wellen, werden die Verhärtungen schmerzfrei gelöst. Bei der Behandlung werden Ultraschallknöpfe um die Brust angelegt, durch die, die Ultraschallwellen in das Brustgewebeinnere geleitet werden. Die Durchblutung sowie die Sauerstoffversorgung werden ebenfalls angeregt und beugen eine erneute Verhärtung oder Entzündung vor. Die Behandlung dauert ca 30 Minuten und wird ein bis zweimal pro Woche angewendet.
Bei der Behandlung verspüren die Klienten eine angenehme Wärme auf der Haut.
Wurde eine Zusatzversicherung abgeschlossen werden die Kosten für diesen Eingriff übernommen.
Das Risiko eine Kapselfibrose nach einer Brustvergrößerung zu bekommen liegt statistisch bei 6-10% der durchgeführten Eingriffe. Wobei sich diese in der Regel in den ersten 12 Monaten herausbildet.