Lipödem ist eine chronische Erkrankung die durch Veranlagung oder hormonelle Einflüsse fast ausschließlich bei Frauen vorkommt.
Vermehrte Fettgewebsansammlungen welche ungleich auf den Ober- und Unterkörper verteilt sind, meist an den Beinen oder Armen, verstärkte Neigung zu Hämatomen und eine hohe Schmerzempfindlichkeit der Stellen sind Anzeichen für ein Lipödem. So kann es häufig vorkommen, dass eine Frau mit flachen Bauch überproportional dicke Beine hat, welche sich auch nicht durch Diäten und Sport verbessern lassen.
Bei einem Lipödem ist der Kreislauf der Mikrozirkulation gestört, der Abtransport von fett- und proteinreicher Flüssigkeit um die Fettzellen kann vom Lymphsystem nicht richtig abtransportiert werden, dadurch nehmen die Fettzellen die umgebene Stoffe wieder auf und wachsen weiter. Durch diese Aufnahme entsteht eine Kompression der Blutgefäße und Lymphbahnen wodurch ein Absterben einzelner Fettzellen bewirkt wird, da diese vom Lymphsystem aber nicht abtransportiert werden können, verhärten sie und es kommt zur Fettansammlung sowie Konten- und Cellulitebildung.
Ein aufhalten oder verzögern der Erkrankung und eine Verbesserung der Symptome kann durch das tragen von Kompressionsstrümpfe und oder einer Lympdrainage erfolgen. Ebenso sollte eine Überprüfung der Venen erfolgen um einen weiteren Auslöser für Lipödeme auszuschließen bzw zu behandeln.
Linderung der Schmerzen und ein aufhalten der vermehrten Fettansammlung kann nur durch Reduzierung von Fettgewebe durch eine Liposuktion (Fettabsaugung) erfolgen.
Bei Lipödemen erfolgt die Fettabsaugung durch die Nasstechnik, hierbei werden die Bereich in denen sich die Lipödeme befinden, mit Tumesenzlösung (Kochsalzlösung welches mit Adrenalin zur Gefäßverengung angereichert ist) aufgefüllt, um ein besseres Lösen der Fettzellen zu erzielen.
Nach einer kurzen Einwirkzeit der Lösung, erfolgt die Absaugung des Fettes mit Vibrationskanülen, die das Fettgewebe und die Fettzellen nochmals zusätzlich lockern und damit die Lymphbahnen und Blutgefäße besonders schonen.
Sind die Lipödem stark ausgeprägt, und die Menge der zu entfernenden Fettzellen zu extrem, kann es sein, dass die Behandlung mittels Liposuktion in mehreren Sitzungen erfolgen muss, um eine Sicherung der Gesundheit zu gewähren. Dies wird individuell besprochen und im Vorfeld abgeklärt.
Sollte es durch die hohe Menge an abgesaugten Fettzellen zur Erschlaffung der Haut kommen, die sich unter umständen nicht komplett zurückbildet, kann eine Hautstraffung in Erwägung gezogen werden, auch dies muss individuell besprochen werden und hängt vom Bindegewebszustand ab.
Nach der Fettabsaugung sind Schwellungen der behandelten Areale sowie ausgeprägte Hämatombildungen (Butergüsse) und das Gefühl eines starken Muskelkaters die häufigsten Nebenwirkungen, diese werden durch das tragen von Kompressionsstrümpfen, die unmittelbar nach der Operation angelegt werden gemildert und bilden sich von Tag zu Tag zurück. Auch die durch das Lipödem verursachten Schmerzen finden nun einen raschen Rückgang.
Das tragen der Kompressionsstrümpfe über weitere 6 Wochen sollte unbedingt gegeben sein um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Um die Wundheilung positiv zu unterstützen ist viele Bewegung, eine gesunde Ernährung und Lymphdrinage zu empfehlen.