Wenn Sie sich mit dem Gedanken an eine Brustvergrößerung beschäftigen, ist vermutlich diese in Zusammenhang mit einem späteren Kinderwunsch zu überdenken. Auch wenn es grundsätzlich kein Problem darstellen sollte, gibt es doch gewisse Umstände und anatomische Voraussetzungen, die nach einer Brustvergrößerung dazu führen können, dass Sie beim Stillen Probleme haben. Hier ist eine ausführliche Beratung und umfassendes Nachdenken gefragt.
Anatomische Ausgangssituation beachten
Damit Ihr behandelnder Arzt, aber auch Sie selbst abschätzen können, wie viel Milch Ihre Brüste produzieren, sollte die anatomische Ausgangssituation vor der Brustvergrößerung genau beachtet werden. Denn es gibt grundsätzlich unterschiedliche Arten von Brüsten, die grundsätzlich weniger Milchdrüsen haben und damit nach einer Vergrößerung auch Stillprobleme hervorrufen. Dabei geht es nicht um die eigentliche Größe der Brüste, sondern um medizinisch kategorisierte Brustfehlbildungen. Dazu gehören unter anderem sogenannte tubuläre Brüste, die auch als Schlauchbrüste bezeichnet werden. Auch weit auseinander stehende Brüste und asymmetrische Brüste können nach einer Vergrößerung Probleme beim Stillen erzeugen.
Haben Sie eine dieser Brustfehlbildungen, kann es sein, dass Sie nach der Brustvergrößerung nur eine sehr geringe Milchproduktion feststellen. Damit können Sie im Extremfall gar nicht stillen. Wichtig ist deshalb, dass Sie bei allfälligen Vorbesprechungen bei Ihrem Arzt ansprechen, dass Sie noch einen Kinderwunsch haben und später stillen möchten. Der Fachmediziner kann bei einer ersten Untersuchung gut beurteilen, wie viele Milchdrüsen Sie haben und ob diese nach der Brustvergrößerung entsprechend Milch produzieren
Unterschiedliche Arten der Brustvergrößerung
Neben der Ausgangssituation in Bezug auf die Anatomie Ihrer Brüste ist auch entscheidend, welche Art der Brustvergrößerung durchgeführt wird. Genauer gesagt, geht es darum, wo der Arzt die Implantate setzt und wo genau die entsprechenden Einschnittstellen vorgenommen werden. Eine Variante ist, den Schnitt unter der Achsel bzw. unter der Brust oder um den Brustwarzenhof oder am Brustwarzenrand zu setzen. Werden die Schnitte in der Nähe der Brustware gesetzt, führt dies zwar zu sehr diskreten Narben, doch hier kommt es zu den häufigsten Nervenverletzungen. Und damit ist klar, dass bei großflächiger Nervenverletzung im Brustbereich die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass Sie im Anschluss einer Brustvergrößerung Probleme beim Stillen haben werden. Wenn Sie sich für die Variante mit dem Unterbrustfaltenschnitt oder dem Einsetzen der Implantate über die Achselhöhle entscheiden, können Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit
davon ausgehen, nach der Operation keine Probleme beim Stillen zu haben. Dies kann zusätzlich erhöht werden, in dem die Implantate unter dem Brustmuskel sitzen.